Efi unterrichtet bei Shine! Yoga Lindenthal Kurse für Ahstanga Yoga. Sie fasziniert die Schlichtheit und die ewige Entdeckungsreise, die Yoga ihr bietet. Ein Gespräch über Philosophie, Selbsterkenntnis und den Glauben an das Universum.
Hallo Efi! Stelle dich doch bitte einmal vor.
Seit 2012 praktiziere ich Ashtanga Yoga – und bei diesem Stil bin ich auch immer geblieben.
Seit 2018 bin ich zertifizierte Yogalehrerin beim “Berufsverband Ashtanga Yogalehrende”, nach meiner dreijährigen Yoga-Ausbildung bei Beate Guttandin in Köln. Jedes Jahr mache ich seitdem Weiterbildungen für ganz verschiedene Adjustments.
Was ich sonst so mache: Ich bin Dozentin für Deutsch und unterrichte seit 2009 in einer Integrationsschule. In Griechenland war ich auch Dozentin – und Dolmetscherin. Studiert habe ich eigentlich Journalismus, das habe ich dann auch eine Zeit als Freelancerin in Griechenland gemacht.
Das Leben vor Yoga und nach Yoga fühlt sich für mich an wie zwei ganz unterschiedliche Leben. Yoga hat mir gezeigt, dass man an das glauben muss, was man tut. Wenn man an Yoga glaubt, passieren wunderbare Dinge. Wichtig ist nur, dass man sucht und offen ist. Und das versuche ich auch meinen Schülern zu zeigen. Das ist nicht unbedingt verbal – ich bin manchmal auch eher wortkarg. Wenn es funktioniert, ist man total beim Atha (अथ atha) – das ist Sanskrit und bedeutet “im Hier und Jetzt sein”.
Was sind die Dinge, die dir an Yoga besonders gefallen?
Meine Yogamatte ist mein Zuhause: Denn man kann immer und überall praktizieren. Man braucht keine besondere Ausrüstung, eigentlich nur den eigenen Körper und seinen Atem.
Yoga fängt mit der ersten Einatmung an und hört mit der letzten Ausatmung auf. Man merkt es am Anfang nicht, man wird dadurch generell achtsamer, wacher und lebt bewusster. Am Ende der Yogastunde lautet mein Lieblingssatz: „Atmet ein, atmet aus und alles andere kommt mit der Zeit!“. Damit Yoga wirkt, glaubt man an Wunder!
Das Schöne an Yoga ist auch, dass es einerseits eine Konstante ist und dich andererseits öffnet für ständigen Wandel. Man lernt loszulassen und offen zu sein für Änderungen. Das Wichtigste beim Ashtanga ist, dass man sich immer neu entdeckt. Die Ashtanga Yoga Serie ist wie ein roter Faden, der mir die Richtung gibt und eine klare Reihenfolge. Dabei entdecke ich die Asanas immer wieder erneut und dadurch mich selbst.
Was ist bei Shine! Yoga für dich besonders, was macht das Studio aus?
Es ist so schön hell, lichtdurchflutet und warm – und hat die tolle Dachterrasse. Es ist aber auch gleichzeitig schlicht und einfach. Ein offener Raum, die Matte und Zeit – man braucht nicht mehr. Außerdem mag ich das vielfältige Angebot und das bunte Team!
Was macht deinen Unterricht bei Shine! Yoga aus?
Ich unterrichte seit Anfang an Ashtanga-Yoga, oder Yoga I wie es im Kursplan heißt. Wir fangen immer im Stand an und machen danach Sitzpositionen. Viele Teilnehmer kommen schon lange zum Kurs, denn Ashtanga braucht Regelmäßigkeit und lebt von Wiederholung. Aber es gibt auch immer wieder Anfänger, die meistens ein bisschen länger Zeit brauchen für die einzelnen Positionen.
Was ist die „abgefahrenste“ Yoga-Richtung, die du ausprobiert hast – und wie war es?
Ich hatte vor kurzem einen Vorgeschmack auf die dritte Ashtanga-Serie, das war „abgefahren“! Aber Ashtanga ist generell abgefahren – eine super Reise.
Warum sollte man Yoga machen?
Weil es einem gut tut. Weil es eine Selbstheilung ist. Weil es eine Selbstentdeckung ist. Weil man mit Yoga einfach viel besser leben kann!
Und jeder kann es machen: der Junge, der Alte, der sehr Junge und der sehr Alte, der Gesunde und der Kranke. Solange man atmen kann, kann man Yoga machen.
Der einzige Mensch, der kein Yoga machen kann, ist der Mensch, der kein Yoga machen will. Wenn man sich nicht darauf einlassen kann oder will, geht es nicht. Aber daran kann man auch arbeiten, auch das kann sich ändern.
Was ist deine Lieblingspose und warum?
Der Kopfstand, (शीर्षासन śīrṣāsana, Sirsasana) – denn man spürt dabei keine Schwerkraft. Das ist wie fliegen, man ist leicht wie eine Feder und frei wie ein Vogel. Jedes Körperteil ist perfekt positioniert. Man ist einfach da als Teil der Natur.
Gibt es einen philosophischen Leitsatz, der dich gerade beschäftigt? Erkläre kurz!
Ishvara Pranidhana (ईश्वरप्रणिधान īśvarapraṇidhāna) ist die “Hingabe an Gott”, aber es heißt so viel wie Hingabe im Alltag: Gib in allem, was du tust und denkst, dein Bestmögliches und habe den Glauben an dich selbst, dass du loslassen kannst, nachdem du dich bemüht hast und dein Bestes gegeben hast. Man versucht das Beste und man hat die Sicherheit, dass alles gut wird – und wenn es nicht gut wird, ist genau das das Gute daran. Entwickle ein Urvertrauen als Teil deiner persönlichen Disziplin. So kultivierst du die Liebe und den Frieden in deiner Gegenwart, in deinem Leben, im Atha (अथ atha). Lass los, fühl dich frei und habe Urvertrauen in das Universum!
Gibt es sonst etwas, über das du sprechen willst?
Was ich immer sage: Wenn man auf der Matte steht, dann ist alles gut. Dort kann man die “Monkey Minds” überwinden, die einem im Alltag im Kopf schwirren. Wenn man da steht, hat man alles – man braucht nichts zu tun, als da zu sein.
Danke dir für das nette Gespräch!
Wer Efi live erleben will, kann dies in ihrem Kurs Yoga I tun:
- Dienstags, 7.00-8.15 Uhr
- Dienstags, 8.30-9.45 Uhr
- Donnerstags, 7.00-8.15 Uhr
- Donnerstags, 8.30-9.45 Uhr
- Sonntags, 17.00-18.30
Weitere Infos findet ihr in unserem Kursplan. Wir freuen uns auf euch!