Karneval, Kohlrabi, Pippi Langstrumpf und Peak-Pose. Und was hat das alles nun mit Svenja zu tun? Das erfährst du im Interview hier. Aber eins nach dem anderen.
Erzähl uns etwas über dich: Wer ist Svenja?
Ich komme ursprünglich aus Stuttgart, habe aber in Köln studiert. Seit März 2022 arbeite ich hier in einem Software-Unternehmen. Mein Job ist spannend, aber ich sitze ja die meiste Zeit. Yoga gleicht das wunderbar aus.
Was meine Hobbys betrifft: Ich fahre gern Ski und Gärtnern macht mir sehr viel Spaß. Früher hatte ich in Stuttgart einen Schrebergarten mitten in den Weinbergen. Das war sehr schön. Skifahren und Gartenarbeit – beides vermisse ich jetzt ein wenig, zugegeben.
Mangold, Kohlrabi, Rote Bete – auch das ist Svenjas Welt.
Trotzdem ist Köln meine Wahlheimat. Die Menschen sind so herzlich und offen. Sie quatschen mich einfach so an, egal, ob im Supermarkt oder an der Ampel. Das ist in meiner ehemaligen Heimatstadt doch etwas anders.
Auch der bunte Karneval hat es mir sehr angetan. Jedes Jahr nähe ich neue Kostüme selbst. Im vergangenen Jahr war ich zum Beispiel als lustiger Papagei verkleidet.
Wie bist du zum Yoga gekommen?
Tatsächlich zufällig, als ich noch studierte. Ich wollte damals zum Uni-Sport, aber alle Kurse waren ausgebucht. Bis auf zwei Plätze für Hatha-Yoga. Warum nicht, dachte ich mir und probierte es direkt aus. Es hat mir super gefallen und logischerweise machte ich dann auch weiter. Ich merkte schnell, dass Yoga mir guttut. Ab diesem Zeitpunkt war es auch die Konstante in meinem Leben.
Vinyasa und Yin-Yoga haben mich unter den verschiedenen Yoga-Stilen am meisten fasziniert. Obwohl Yoga schon länger in meinem Leben präsent war, habe ich mich erst 2018 richtig dafür begeistert. Um die Zeit habe ich eine tolle Lehrerin für Vinyasa in Stuttgart kennengelernt. Mit ihrer Art als Lehrerin, aber auch als Mensch, hat sie mich dafür inspiriert, mehr darüber zu lernen.
Also habe ich 2020 mit der Ausbildung zur Yogalehrerin begonnen. Neben der eigenen Praxis dort habe ich sehr schnell gemerkt, dass das Unterrichten mir viel Spaß macht. Es macht mich einfach glücklich, wenn die Menschen zu meinem Kurs kommen. Noch während der Ausbildung fing ich deshalb an, Vinyasa- und Yin-Yoga in Stuttgart zu unterrichten.
Wie hat dich deine Lehrerin für Vinyasa & Yin-Yoga inspiriert?
Meine Lehrerin hat mir gezeigt: Vinyasa ist herausfordernd, aber auch erdend. Verschiedene anspruchsvolle Asanas ausprobieren, aber trotzdem ruhig und bei mir sein – das hat vorher noch niemand so hinbekommen wie sie.
Was hat sie wohl heute mitgebracht, fragte ich mich oft. Ich war immer sehr neugierig, das zu erfahren und zu üben. Offen sein für Neues, bekannte Asanas kreativ zusammenstellen – das habe ich sehr gut bei meiner Vinyasa-Lehrerin in Stuttgart gelernt.
Welche Rolle spielt Yoga in deinem Leben?
Ich unterrichte Vinyasa- und Yin-Yoga in Köln seit 2022, bei Shine! Yoga seit Januar 2023. Privat praktiziere ich beides sehr gern, und wenn es nur zehn Minuten am Tag sind. Vinyasa bedeutet für mich neu einstellen, in Fluss kommen. Mit Yin-Yoga habe ich mich erst in der Ausbildung intensiver beschäftigt und dabei herausgefunden: Ich brauche das, um herunterzufahren, um meinem Körper Zeit zu lassen, um langsamer zu werden, da ich es im Alltag kaum schaffe.
Beim Yin-Yoga bin ich bei mir selbst, im Moment. Ich kann meinen Körper sehr gut spüren. Vinyasa hingegen hat etwas Forderndes, etwas Dynamisches an sich. Dabei wachse ich ein Stückchen über mich hinaus, um dann zu entschleunigen.
So nah an der Natur und bei sich selbst: Svenja beim Yoga.
Worauf kommt es dir beim Vinyasa-Flow an? Was möchtest du den Teilnehmer:innen beim Shine! Yoga weitergeben?
Wenn ich unterrichte, versuche ich den Teilnehmer:innen das weiterzugeben, was ich von meiner tollen Lehrerin gelernt und verinnerlicht habe: Es geht meist dabei um die Mischung von Dynamik und Ruhe. Vinyasa bedeutet durchaus, sich trauen, herausfordernde Asanas auszuprobieren. Es klappt vielleicht nicht immer. Trotzdem geht es in erster Linie darum: Einfach versuchen. Ich biete ja meistens auch Alternativen an.
Bereits zu Beginn der Stunde erzähle ich der Gruppe oft, welche Peak-Pose (die schwierigste Pose der Session) unser Ziel am Ende der Praxis ist. Sei es das Kamel oder die Krähe, beispielsweise. Daher baue ich Asanas ein, die bestens auf die Herausforderungen der Peak-Pose vorbereiten. Ich versuche auch, mit einer Prise Humor zu unterrichten. Nicht alles zu ernst nehmen. Besonders dann, wenn eine Asana nicht so gut funktioniert.
Klingt abgedroschen, aber: Es geht nicht darum, die Position zu können. Viel wichtiger ist der Weg dahin. Dennoch: ruhig etwas Neues ausprobieren. Denn das macht stolz und erdet uns Menschen.
Gibt es noch etwas, was du unbedingt erzählen möchtest?
Auf meinem Schreibtisch habe ich eine kleine Karte mit dem wunderschönen Zitat von Pippi Langstrumpf: „Das habe ich vorher noch nie gemacht. Deshalb bin ich ganz sicher, dass ich es schaffe.“
Also ergreife die Chance, sobald sie da ist. Sei offen, etwas Neues auszuprobieren. Ich mache es zum Beispiel bald und verreise für eine vierwöchige Vinyasa-Ausbildung nach Indien. Ich freue mich jetzt schon, mein Wissen danach weitergeben zu können.
Wenn auch du dich auf etwas Neues wie Vinyasa-Flow mit Svenja einlassen möchtest, dann komm zu ihrem Kurs montags von 7 bis 8.15 Uhr bei Shine! Yoga Lindenthal.