Du unterrichtest Kinderyoga, Tweenyoga und Mama-Baby-Yoga bei Shine! Yoga. Mit wem haben es die Kids zu tun? Erzähl uns etwas über dich.
Ich bin Ivelina und Kinderyoga lässt mein Herz höher schlagen. Privat und auch beruflich habe ich oft mit Yoga zu tun. Ich praktiziere selbst regelmäßig und bringe den Kids hier Yoga bei.
Meine sechsjährige Tochter macht mit und unterstützt mich großartig dabei. Sie ist eine große Motivation sowie wichtige Inspiration für mich. Oft lasse ich mich von ihr beraten: Welches Thema soll die nächste Yogastunde haben? Was würde den Kindern gefallen? Worauf haben sie Lust? Was finden sie spannend? Welche Spiele sind gerade angesagt?
Dann ist es so, dass ich häufig ihre Ideen mitnehme und sie in den Unterricht einbaue. Kinder sind einfach so kreativ, so neugierig und so erfinderisch. Sie sind tatsächlich die besseren Yogis und Yoginis als wir, Erwachsene. Also höre ich gern auf die Kids.
Neben Yoga liebe ich das Schreiben. Daher bin ich als freiberufliche Texterin und Bloggerin unterwegs. Wenn ich nicht gerade an Texten arbeite oder das Kinderzimmer aufräume, jogge ich ab und zu im Stadtwald.
Vielleicht kann ich noch das verraten: Ich bin gebürtige Bulgarin, aber seit mehr als 20 Jahren in Köln zu Hause.
Ah ja, noch etwas: Ich liebe Käsekuchen, Pippi Langstrumpf, die Sonne und den Fado.
Wie funktioniert Kinderyoga bei dir?
Kinderyoga funktioniert etwas anders als Erwachsenenyoga. Tut aber den Kindern genauso gut.
Bei vielen Übungen geht es darum, Tiere und Natur nachzumachen. Wie ein Baum auf einem Fuß stehen, wie ein Löwe brüllen, wie eine Biene summen oder wie ein Schmetterling mit den Beinen flattern – das gehört auch zum Kinderyoga.
Meistens ist es zudem so, dass ein bestimmtes Thema im Mittelpunkt einer Yogastunde steht. Aber nicht immer. Ganz beliebt sind zum Beispiel „Zirkus“, „Reise nach Indien“ oder „Superheld:innen“. Meine Erfahrung hat dennoch gezeigt, dass Kinder sich nicht sehr lange auf die Geschichte konzentrieren können. Egal, wie gut und liebevoll sie vorbereitet ist. Also halte ich sie daher sehr kurz.
Mir sind Rituale, aber auch Abwechslung sehr wichtig. Ein Ritual ist zum Beispiel die Begrüßung am Anfang: mit gleichen Worten, mit gleichen Bewegungen. Zum Beispiel:
„Mein kleines Herz grüßt dein kleines Herz. Namaste. So wie du bist, bist du ok. Namaste.“ Ich kenne bis jetzt kein Kind, das dieses Mantra nicht liebt oder mitsingt.
Auch die Verabschiedung ist ein beliebtes Ritual: In der Namastehaltung wünschen wir uns gute Gedanken, gute Worte oder gute Taten, unter anderem.
Und zwischendurch gibt es noch Zeit für Spiele wie „Feuer, Wasser, Blitz“, „Eins, zwei, drei, piano“, oder Parcours aufbauen.
Auch beim Kinderyoga geht es nicht darum, nur Arme und Beine zu verknoten. Das gehört auch dazu: Mandalas ausmalen, Basteln, Lachen, Toben, Ruhen, Fantasieren, Atemtechniken lernen.
Was ist Tweenyoga? Wer macht dabei mit? Was erwartet Jugendliche beim Yoga?
Tweenies sind Kinder zwischen 10 und 14. Daher ist Tweenyoga mehr als Kinderyoga, aber noch kein Erwachsenenyoga. Trotzdem traue ich den Mädels – es sind tatsächlich nur Mädchen bis jetzt – etwas mehr zu. Das Spielerische ist in diesem Fall fehl am Platz oder eher gesagt auf der Matte. Zurzeit sind fünf bis sieben angehende Yoginis zwischen 12 und 14 regelmäßig dabei.
Im Unterricht orientiere ich mich vor allem an Ashtanga-Yoga. Aber auch Elemente aus Yin Yoga, Vinyasa Flow oder manchmal auch Pilates, lasse ich hier einfließen.
Das Wichtigste bei den Tween-Yoginis ist für mich die richtige Dosierung: nicht zu anstrengende Übungen, aber auch nicht zu leichte. Abwechslung tut den Mädels gut, jedoch sind Wiederholungen auch sinnvoll. Denn nur so sehen wir ja die Fortschritte. Und sie sind zu sehen.
Ganz einfache Übungen wie der Baum, fallen vielen anfangs schwer. Die Mädchen sind einfach zu wackelig. Das ändert sich aber mit der Zeit. Wir bauen auch Kraft auf. Auch das verbessert sich nach circa einem halben Jahr.
Ich habe schon von Zwölfjährigen gehört, sie kommen zum Yoga, weil sie Beschwerden haben. Der Nacken oder der Rücken tut ihnen beispielsweise weh. Das ist leider die Realität. Zu wenig Bewegung, zu viel Stress: im Alltag, in der Schule oder zu Hause.
Daher finde ich: Auch eine kleine Gesprächsrunde am Anfang der Stunde oder eine circa zehnminütige Meditation zum Schluss helfen enorm. Es ist total schön zu sehen, wie entspannt nachher die Mädels sind.
Darum geht es mir auch als Lehrerin: Den Kindern beibringen, für einen kurzen Augenblick die Seele baumeln lassen.
Beim Kinder- oder Tweenyoga geht es nicht darum, wer schneller oder besser ist. Wer einen perfekten Kopfstand schafft. Es geht darum herauszufinden, was tut meiner Seele gut, wie fühle ich mich in meinem Körper wohl. Genau das den Kids näherzubringen, sehe ich als meine wichtigste Aufgabe.
Zusammen Yoga üben gibt Tweenies Vertrauen in andere Menschen.
Welche Vorteile hat Yoga für Kinder konkret?
Yoga bedeutet auch für Kinder und Jugendliche eine kleine Auszeit vom Stress im Alltag. Es macht die Kinder fitter, fokussierter und empathischer. Wir lernen nicht nur, wie der herabschauende Hund, der Baum, die Katze oder die Kuh im Yoga funktioniert. Die Kinder lernen auch, wie sie miteinander umgehen.
Das Studio ist wunderschön, hell und geräumig. Die Kleinen und die Teenies fühlen sich hier wohl. Sie haben sofort Lust, sich auf Yoga einzulassen. Mit der Zeit kommen die Kids auf eigene Ideen. So sind die Pilatesrollen und Yogablöcke plötzlich Bausteine eines Tipis. Die Yogamatte fliegt auf einmal wie ein Zauberteppich oder ein Schlitten davon. Es ist einfach schön zu sehen, wie kreativ, frei und motiviert Kinder sind. Das fasziniert mich jedes Mal.
Genauso wie die Tatsache: Jedes Kind ist einzigartig. Mal ruhig, mal wilder. Aber alle haben etwas gemeinsam: Sie möchten gehört, gesehen und verstanden werden. Und zwar so, wie sie sind. Das ist eine tolle Herausforderung für mich als Kinderyoga-Lehrerin. Die Gruppen sind glücklicherweise relativ klein, sodass ich die auf die individuellen Bedürfnisse gut eingehen kann.
Welche Vorteile genauer bietet Yoga bei Jugendlichen?
Auch bei den Tweenies ändert sich etwas durch Yoga: neben der Fitness, Ausdauer und Konzentration auch die soziale Kompetenz beispielsweise. Aus sich herausgehen, etwas erzählen, vielleicht auch etwas Persönliches oder etwas, was bedrückt – sei es in der Schule oder in der Clique. Erzählen fällt oft anfangs schwer. Aber irgendwann ist das Eis geschmolzen.
Also miteinander sprechen tut definitiv gut. Daher starten wir oft mit einer kurzen Gesprächsrunde. Dann frage ich gern alle: Wie geht es dir heute? Und manchmal antworten die Mädels: nicht so gut. Ich finde es aber gut und bin auch dankbar dafür, wenn sie ehrlich sind. Denn nur wer erkennt, dass etwas nicht gefällt, kann es auch ändern.
Bei Jugendlichen gibt es am Ende der Stunde eine kleine Meditation. Sie leitet die Entspannung nach der intensiveren Yogapraxis davor ein. Zehn bis fünfzehn Minuten circa lauschen Tweenies der Geschichte zu, wie etwa: „Die beste Zeit ist jetzt“, „Die Seele baumeln lassen“, „Toll, ich zu sein“ oder „Folge deinen Träumen“. Entspannen tut Jugendlichen unglaublich gut.
Bei Shine! Yoga leitest du den Mama-Baby-Yoga. Was erwartet die Mamas und die Babys dabei?
Gibt es etwas Schöneres als das, nach Schwangerschaft, Entbindung und erster Zeit mit dem Baby zu Hause wieder etwas für sich zu tun und dabei noch fit zu werden? Wohl kaum. Als Mama habe diese Phase hinter mir, aber ich weiß noch bis heute genau, wie wertvoll das ist.
Frischgebackene Mamas können also ungefähr sechs Wochen nach der Entbindung zusammen mit ihren Neugeborenen zum Mama-Baby-Yoga kommen. Wir steigen mit sanften Yogaübungen wieder in die Bewegung ein. Der Fokus liegt selbstverständlich beim Beckenboden. Trotzdem stärken wir durch gezielte Übungen auch den Nacken, die Schultern oder die Gelenke. Denn durch das Tragen, Stillen oder Wickeln schmerzen sie doch öfters.
Für die Babys gibt es kleine Massagen, schöne Kinderlieder auch zum Mitsingen, Kuschelmomente, Zweisamkeit. Das beste Baby-Alter für diesen Kurs ist ab drei Monaten bis zum Krabbelalter ungefähr.
Mama-Baby-Yoga ist ein absolutes Herzensprojekt von mir. Daher ist mir wichtig: Müttern auch einen „Raum zum Austausch“ zu geben. Rund um die Uhr dreht sich fast alles nach der Geburt ums Baby: um den ersten Zahn, um den ersten Löffel Brei, um die erste Impfung. Und um noch viele andere Fragen. Für viele Frauen ist es eine aufregende, zugleich eine anstrengende Zeit. Um so wichtiger ist es, auch als Mama für sich selbst zu sorgen.
Was gibt es noch über Mama-Baby-Yoga zu wissen?
Dabei handelt es sich um einen geschlossenen Kurs. Das bedeutet: Mama-Baby-Yoga wird unabhängig von anderen Yoga- und Pilateskursen gebucht und bezahlt. Eine Anmeldung dafür ist notwendig. Am besten einfach eine E-Mail an kontakt@shineyoga.de schreiben.
Der Kurs baut auf mehreren (zwischen fünf und sieben) aufeinanderfolgenden Terminen auf. Der Einstieg in einen laufenden Kurs ist grundsätzlich möglich. Wichtig noch: Mama-Baby-Yoga ersetzt nicht den klassischen Rückbildungskurs, kann aber in Kombination mit ihm belegt werden. Darüber hinaus: Der Mama-Baby-Yoga ist auch kein Präventionskurs, den die Krankenkasse bezuschusst.
Die Teilnahmegebühr variiert je nach Anzahl der Stunden. Bis zum Jahresende bieten wir zwei Kursblöcke von sieben Terminen (ab 16. August oder ab 25. Oktober) für jeweils 105 €.
Wie funktioniert die Anmeldung für Kinderyoga und Tweenyoga dann? Wie hoch ist die Teilnahmegebühr für die Yogakurse?
Kinderyoga und Tweenyoga sind offene Kurse. Das bedeutet, dass Kinder – ob 5 oder 15 – jederzeit einsteigen können.
Hier bietet sich vielleicht eine Probestunde (10 €) zur Orientierung. Nach der einmaligen Probestunde kostet jede weitere Yogastunde jeweils 12 €. Die Bezahlung der Teilnahmegebühr funktioniert über eine sogenannte haptische 10er-Karte. Das ist im Prinzip eine Guthabenkarte für 10 Einheiten. Es ist aber möglich, auch erstmal in 5 Einheiten zu investieren. Das Guthaben wird nur dann verrechnet, wenn das Kind auch tatsächlich teilnimmt.
Und zu guter Letzt?
Ob Kinderyoga, Tweenyoga oder Mama-Baby-Yoga: Es geht dabei um Bewegung und Spaß haben. Um Dinge, die uns guttun und uns gesund halten.
Danke für das Gespräch!
Die Termine für Ivelinas Kurse
Tweenyoga
- montags von 16.45 bis 17.45 Uhr
- Ab ca. 10 Jahren
- Start: 7. August 2023
- findet wöchentlich statt
Kinderyoga
- mittwochs von 16.45 bis 17.45 Uhr
- Ab ca. 5 Jahren
- Start: 16. August 2023
- findet wöchentlich statt
Mama-Baby-Yoga 2023/2024
- mittwochs von 10.15 bis 11.15 Uhr (Stand November 2023 I Bitte bei der Anmeldung die aktuelle Uhrzeit erfragen)
- Ab dem dritten Monat nach der Entbindung
- Start: 25. Oktober bis zum 13. Dezember 2023 (105 €)
- Start: 10. Januar bis zum 28. Februar 2024 (105 €)
- Start 06. März bis zum 08. Mai 2024 (105 €)
- Start: 15. Mai bis zum 26. Juni 2024 (105 €)
Für alle drei Kurse ist eine Anmeldung unter kontakt@shineyoga.de notwendig. An Feiertagen und in der Ferienzeit gibt es kein Kinder- und Mama-Baby-Yoga.